Die Geburt einer Idee
Inhaltsverzeichnis
Es war eine schwierige Zeit im Sommer 2022 und ich verbrachte viel Zeit auf YouTube um mich abzulenken. Lange liess ich mich einfach nur berieseln, bis ich auf ein spezifisches Video gestossen bin, das mich inspiriert hat.
Auch ein anderer Punkt spielte da hinein. Ich wollte endlich wieder etwas erschaffen, etwas bauen. Aber es sollte etwas für mich sein, etwsa was ich bei einem möglichen Verkauf des Hauses mitnehmen kann.
Der erste Kontakt #
Irgendwann im Sommer 2022 bin ich zufälligerwiese über das YouTube Video eines Australiers gestossen. Er lebt mit seinem Hund on the road in einem selbst umgebauten Lieferwagen.
Dass es so eine schwierige Zeit war hat wohl auch dazu beigetragen, dass ich diesen Traum nicht mehr los wurde. Ganz im Gegenteil… Ich beschäftigte mich weiter mit diesen Dingen und erkannte, dass es nicht nur darum geht so zu leben, sondern auch sich den Van so auszubauen, wie man es wünscht. Das ist wohl auch der grosse Unterschied zu Wohnmobilen. Man kauft keinen fertigen Campervan sondern baut sich den selber in einen alten Lieferwagen. Ganz nach den eigenen Bedürfnissen und Wünschen.
Die Ideen sammeln sich #
Gegen Ende Jahr wurde es konkreter. Ich hatte viele Ideen notiert und sogar mit groben Plänen begonnen. Ich habe inzwischen viel gelernt über autarke Elektrik im Campervan, aber auch über Isolation, Wassersysteme und über die Anforderungen vom Strassenverkehrsamt. Nur wenige Menschen wussten zu der Zeit von dieser Vision.
Meine Vorstellung, was der Van werden sollte, wurde immer klarer. Zu dieser Zeit schaute ich auf YouToube viele entsprechenden Videos zum Van-Ausbau und es war überraschend, wie viele Menschen das machten. Gerade in den USA war das inzwischen auch eine Alternative zum klassischen Wohnen, viele Menschen leben nur noch in ihren selbstausgebauten Vans, weil sie sich die Miete schlicht nicht mehr leisten können. Durch die vielen verschiedenen Geschichten und Ausbautagebücher erkannte ich auch immer besser die typischen Fehler, die Anfänger häufig machen.
Ich investierte auch in ein paar Bücher zum Thema Van-Ausbau. Diese schriftliche Form enthielt so viel mehr Informationen als die üblichen Videos, ich habe jedes davon bis zum letzten Wort durchgelesen.
Langsam zeichnet sich ein mögliches Bild #
Meine Vision wurde immer klarer. Teilweise lebte ich praktisch schon in diesem Van – zumindest in Gedanken. Alles wurde immer konkreter. Ich hatte ein deutliches Bild, was ich wollte. In einigen Bereichen wusste ich sogart schon welche Geräte ich verbauen will und immer und immer wieder ertappe ich mich dabei, wie ich zu viel will. Aber ich gehe zurück zu meinen Grundanforderungen und halte mich daran fest:
- Van-Office (Beschreibung Use-Case)
- Das Fahrzug muss mir ein mobiles Home-Office sein
- Überall die Möglichkeit zu arbeiten
- Vor dem Haus
- Auf dem Büroparkplatz
- Irgendwo in der Natur
- In den Bergen
- On-the-Road
- Ganzjahrestauglich
- Man-Cave (Beschreibung Use-Case)
- Ein Ort zum Entspannen, von und für mich
- Netflix & Chill
- Hobby-Projekte
- oder einfach mit guter Musik oder einem Hörbuch im Bett rumlümmeln
- Homebase (Beschreibung Use-Case)
- Ein Zuhause zum Mitnehmen
- Rückzugsort für unterwegs
- Ganzjahrestauglich
- Minimal-Küche und Klo
- Reisemobil (Beschreibung Use-Case)
- Platz zum Schlafen (inkl. Floppy)
- Geeignet für Reisen zu:
- warmen Stränden
- kalter Norden
Jede neue Idee, muss sich an diesen Grundanforderungen orientieren. Was da nicht dazu passt, fliegt raus.
Eine Frage der Prioritäten #
Ein Van ist riesig, verglichen mit einem Auto. Aber winzig, verglichen mit einem einzigen Raum in einem Haus. Wie soll da alles reinpassen? Ohne dabei eine eingeengte Atmosphäre zu schaffen?
Multifunktionale/Modulare Möbel #
Möbel müssen mehr als nur eine Aufgabe erfüllen – oder (alternativ) einfach austauschbar sein.
Ein Pult muss auch als Ablage zum Kochen verwendet werden können und ein Stuhl auch als Sofa oder Notbett. Apropos Bett… ausziehbar! Und darunter natürlich den grössten Stauraum überhaupt, die Garage. Eine Dusche kann auch als Kleiderschrank dienen oder als Trocknungsraum und auch das Klo wird gerne da platziert.
Oder wird das Pult vielleicht so, dass ich die Pultfläche einfach gegen die Wand klappen kann um den Raum wieder freizugeben? Auch eine nette Idee wäre es, das Pult als austauschbares Modul zu gestalten.
Floppy braucht seine Hundebox. Aber da Floppy jetzt nicht gerade ein Meerschweinchen ist, ist die Box auch entsprechend gross und es soll ihm darin ja auch wohl sein. Also eine Höhle, aber nicht einengend. Da ich nicht davon ausgehe, dass Floppy immer mit dabei sein wird, soll dieser Teil ein Modul werden, das möglichst einfach entfernt werden kann.
Jeden Platz nutzen #
Es gibt viele Orte, die man Zuhause nicht nutzt. Sei das unter einem Bett/Sofa oder ein toter Bereich hinter dem Waschbecken. Der Architekt wollte zwei recht grosse Nischen in unserem Schlafzimmer einfach zumauern. Einen ähnlichen toten Bereich haben wir unter der Aussentreppe, der von der Garage aus hätte genutzt werden können.
Bei den engen Platzverhältnissen in einem Van darf das einfach nicht passieren. Jeder freie Platz muss verwendet werden. egal ob mit einem ausziehbaren Schrank oder eine entfernbare Abdeckung. Gerade weil die Haustechnik auch viel Platz wegnimmt muss jede Niesche verwendet werden.
Abstriche machen #
Am Ende wird nicht alles möglich sein. Grosse Küche oder grosses Pult? Platz für zwei zum Reisen oder ein Van-Office? Es braucht Kompromisse und ich habe mir viele Gedanken über die Prioritäten und mögliche Abstriche gemacht. Die Küche wird klein sein, die Dusche eng (falls es überhaupt eine gibt). Das Pult wohl nur einen externen Bildschirm haben und dieser muss auch gleichzeitig als TV herhalten. Ein Heimkino wird es wohl nicht geben, dafür ein wenig mehr Hochschränke als Stauraum.
Die Krux ist die selbe wie beim Hausbau. Es ist schwierig sich vorzustellen, wie man da leben wird und was man wirklich braucht. Werde ich über die enge Dusche fluchen oder froh sein, dass ich nicht mehr Platz dazu verschwendet habe? Ich hoffe auf das zweite, weiss es aber schlicht nicht.
Wie schon für die Planung vom Smarten Zuhause habe ich mir die Zeit genommen Nutzungsszenarien aufzuschreiben in der Hoffnung, dass ich so ein besseres Bild erhalte. Die Schwierigkeit ist, dass ich diese Leben auf der Strasse nur aus Videos kenne und die spielen meist in den USA oder Australien, wo es sehr viel Platz und viele tolle Orte gibt, wo man einen Van stehen lassen kann.